1970 gründete der Arzt Wolfgang Huber in Heidelberg mit Patienten das „Sozialistische Patientenkollektiv“, kurz SPK. Die antipsychiatrisch ausgerichtete Gruppe kritisierte die damalige Behandlung von psychisch Kranken als „Verwahr-Psychiatrie“ und verknüpfte innovative Therapiemethoden mit politischen Forderungen. Hubers Experiment fand bald viele Anhänger, führte aber auch zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Uni Heidelberg und der baden-württembergischen Landesregierung. Im Zuspitzen des Konflikts radikalisierte sich das SPK, Gerüchte über latente Verbindungen zur RAF wurden laut. Huber, seine Frau und weitere Mitstreiter wurden verhaftet und vor Gericht gestellt. Die SPK-Prozesse nahmen in der Härte, mit der sie von beiden Seiten geführt wurden – von Versuchen, Rechtsanwälte auszuschließen, bis zur Totalverweigerung der Angeklagten – die späteren Stammheim-Prozesse vorweg. Im Nachhinein betrachtet scheint es nur folgerichtig, dass einige der SPK-Aktivisten später den Weg zur zweiten Generation der RAF fanden - so nahmen etwa zwei frühere Mittglieder des SPK an der Geiselnahme des Kommandos „Holger Meins“ in der deutschen Botschaft in Stockholm 1975 teil. Alle Infos zum Film SPK Komplex (2018): Der Dokumentarfilm SPK Komplex von Gerd Kroske blickt zurück auf das antipsychiatrische 'Sozialistische. Feb 20, 2018 - radioeins| Audio SPK Komplex: Das 1970 in Heidelberg gegründete antipsychiatrische Sozialistische Patientenkollektiv (SPK) führte individuelles Leiden auf die kapitalistischen Strukturen der Gesellschaft zurück. Es begann als selbstorganisiertes gruppentherapeutisches Experiment des Arztes Wolfgang. Das 1970 in Heidelberg gegründete antipsychiatrische Sozialistische Patientenkollektiv (SPK) führte individuelles Leiden auf die kapitalistischen. +++ Erwartet Rachel McAdams ihr erstes Baby? +++ Hat Sänger Ed Sheeran heimlich geheiratet? +++ BAFTA: 'Three Billboards Outside Ebbing, Missouri' großer. Am Ende wurde das SPK als kriminelle Vereinigung erklärt; Huber und seine Frau wurden zu langen Haftstrafen verurteilt und verloren ihre Approbationen. Seither haftet dem SPK der fragwürdige Ruf an, die RAF unterstützt zu haben und letztendlich in deren Terror aufgegangen zu sein. Dieser Ruf überlagert, worum es Huber und dem SPK eigentlich ging: um die Rechte von Patienten und um Therapien zur Selbstermächtigung. In 'SPK Komlpex' erzählt Regisseur Gerd Kroske (u.a. „Kehraus-Trilogie“„Der Boxprinz“, „Heino Jaeger - Look Before You Kuck“, „Striche ziehen“) über Interviews mit Hubers Weggefährten, mit Ermittlern, Richtern und Journalisten sowie über eine Fülle von unveröffentlichten Aufnahmen und Archivmaterial aus dem „Deutschen Vorherbst“ die weitgehend unbekannte Geschichte des SPK und ihrer Folgen bis heute. SPK Komplex Deutschland 2018| Regie: Gerd Kroske| 111 min.| Dokfilm| Der Dokumentarfilm gibt Einblick in ein wenig bekanntes Kapitel westdeutscher Geschichte und zeigt ein Stück Universitäts- und Lokalgeschichte Heidelbergs: Das 1970 in Heidelberg gegründete Sozialistische Patientenkollektiv (SPK) begann als selbstorganisiertes Experiment des Arztes Wolfgang Huber mit Psychiatriepatienten. Durch zunehmende politische Einzelagitationen ('Die Krankheit zur Waffe machen') radikalisierte sich die kollektive Therapiegemeinschaft und endete in Strafprozessen bzw. Abtauchen weniger Mitglieder in die RAF. Interviews mit ehemaligen Akteuren, Recherchen bei Behörden und Archiven zeichnen ein präzises Bild des „Deutschen Vor-Herbstes“. Der Film feierte kürzlich seine Weltpremiere auf der Berlinale.
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March 2019
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